Erstmals veröffentlicht am 2. Mai 2014 von Ronald Wecker.
Irgendwie ist’s auch in mir drin: Das Streben nach einem schönen „Look“ im Röntgenbild.
An meiner Kindheit kann es eigentlich nicht gelegen haben, da ich familiär unbelastet zur Zahnmedizin gekommen bin. Dennoch gefallen mir in Vorträgen und Präsentationen röntgen-ästhetisch vollkommene Behandlungsergebnisse besser als deren Gegenteil. Gleichmässiger Konus, nicht zuviel Hartsubstanz geopfert, womöglich mit minimal-invasiver Zugangskavität, dabei 4 Seitenkanäle mit geringstmöglichem Austritt der beteiligten Sealermasse. So erscheint es wünschenswert.
Dabei ist es zumindest den allermeisten Patienten ziemlich egal, warum die Behandlung letzten Endes erfolgreich war. Die Beschwerden sind abgeklungen, es fehlt jede klinische Symptomatik und auch die radiologische Kontrolle zeigt nach einiger Zeit eine vollständige Remission der apikalen Aufhellung.
Ein eher „hässliches“ Endergebnis zeigt der heutige Fall: Koronales Drittel bis zur abrupten multiplanaren Krümmung weit aufbereitet, da der Zugang an 38 mit vorgebogenen Instrumenten (einer meiner ersten Hyflex-Fälle) sonst nicht möglich gewesen wäre. Cola-Flaschen-Design als Resultat. Von gleichmässigem Konus keine Spur. Die distale Aufgabelung nie instrumentiert, aber immerhin obturiert. Und dennoch freut mich das Ergebnis sehr. Weil eben auch die „Hässlichen“ ausheilen können.




